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Iris Lieser
Wie wir lebten, als wir wussten, uns bleibt nur noch ein Jahr
Vor allem der Untertitel hatte mein besonderes Interesse an diesem Buch geweckt, nachdem ich im Bekannten- und Verwandtenkreis selbst schon mehrfach mit diesem Thema konfrontiert war. Die warmherzige, ehrliche und absolut offene Schilderung der Autorin hat mich vielleicht gerade deshalb besonders tief berührt.
Man wird als Leser förmlich mit in die junge Arzt- Familie hineingenommen und erlebt die Monate von der ersten vagen Ahnung einer schlimmen Diagnose bis hin zum Tod des 38-jährigen Familienvaters mit, der seine Frau mit 3 kleinen Kindern alleine zurücklassen muss.
Der offensive Umgang mit der Extremsituation ist beeindruckend. Gefühle, die bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern durchlebt werden – glückliche und unbeschwerte Momente, die urplötzlich kippen bis hin zu Panik und blankem Entsetzen. Auch die Frage nach Gott klingt dabei mit an.
Interessant empfand ich auch die Schilderungen von unterschiedlichsten Reaktionen aus dem Umfeld der Familie, die die gesamte Bandbreite an Verhaltensweisen abdecken und die auch die meist große Unsicherheit im Umgang mit den Betroffenen zeigen.
Die Frage und Problematik der Sterbehilfe klingt am Ende noch kurz an.
Fazit:
Ein sehr hilfreiches Buch für den, der selbst auf irgendeine Art betroffen ist, sowie für jeden, der vor dem Thema Krebskrankheit und Sterben nicht die Augen und Ohren verschließt und sich somit auch einen neuen Blick auf das Leben schenken lassen kann.
Ein Interview mit der Autorin findet sich unter www.domradio.de